Aktueller Stand Projektförderung (April 2022)
Das erste Quartal des Jahres 2022 ist nun um und wir konnten bereits viele weitere tolle Projekte in und um Mümmelmannsberg fördern. Somit sind die Mittel aus dem Aktions- und Initiativfonds fast ausgeschöpft. Es können aber noch Anträge für den Kleinmittelmittelfonds gestellt werden. Für Projekte/ Aktionen bis 500€ einfach eine formlose Mail an marleaux@ikm-hamburg.de schreiben, mit Infos zur geplanten Aktion und wie viel Geld dafür benötigt wird. Für Projekte/Aktionen bis 1000€ den Antrag ausfüllen und per Mail an marleaux@ikm-hamburg.de senden.
Und hier nun ein paar Infos zu den geförderten Projekten:
Aktive Ausbildungsmodule von und für Frauen aus der Nachbarschaft (Stadtteilprojekt Sonnenland e.V.)
An mindestens vier Terminen á zwei bis vier Stunden, werden aktive Ausbildungsmodule angeboten, für und von Frauen aus dem Sonnenland und Umgebung.
Das Aktive wird durch eine einbindende, kreative und anwendungsorientierte Ausrichtung geschaffen. Die Module finden möglichst draußen – im Stadtraum und an nachbarschaftlichen Orten statt. Bei Verpflegung (Kuchen, Frühstuck oder Abendessen aus unterschiedlichen Herkunftsregionen) kommen die Gruppen zusammen. Die Ausbildungsmodule werden gemeinsam mit allen Kooperationspartnerinnen und interessierten Frauen vorab vorbereitet. Eine Befragung von Frauen in der Nachbarschaft im Jahr 2021 hat folgende Themen erarbeitet, die dieses Jahr umgesetzt werden sollen:
Modul 1&2: Diskriminierung und Rassismus in der Nachbarschaft
Modul 3: Ernährung und mentale Gesundheit
Modul 4: Politisch-sein in der Nachbarschaft
Demokratie erleben in Berlin (Förderverein Kinder- und Jugendarbeit Mümmelmannsberg e.V. (FKJM))
Im Rahmen des Projektes soll im Frühsommer 2022 ein zweitägiger Ausflug mit 10-12 Frauen nach Berlin stattfinden. Sherife Mehdie (ElternClub gsm), will mit den Teilnehmerinnen dorthin fahren, wo unsere demokratische Regierung sitzt und das Reichstagsgebäude besuchen, sodass Demokratie nicht nur etwas weit entferntes ist, sondern erfahrbar wird. Außerdem soll sich die Gruppe mit Vielfalt und Diskriminierung auseinandersetzen und damit, was passiert, wenn anti-demokratische Strömungen an der Macht sind. Auch dazu sollen passende Orte in Berlin besucht werden (wie die Berliner Mauer, das Holocaust-Denkmal und das Jüdische Museum). Die Reise soll mit einem Workshop zum Thema Diversität und Diskriminierung vorbereitet werden. Die Reise nach Berlin soll gemeinsam vorbereitet werden. Dazu werden Aufgaben an einige Frauen verteilt, sodass sie selbst Verantwortung übernehmen und lernen, Ausflüge/ Reisen außerhalb Hamburgs/ Mümmelmannsbergs selbständig zu planen.
Demokratie Talks (ikm e.V.)
Die Demokratie Talks sind eine digitale Veranstaltungsreihe (9 Veranstaltungen über das Jahr hinweg), die das ikm gemeinsam mit den Partnerschaften „Mümmel leben!“, „Vielfalt St.Georg-Borgfelde“, „Zeichen Setzen Wilhelmsburg“ sowie Kooperationspartner*innen aus den drei Stadtteilen (in Mümmel: SelsbtSicherSein 2.0) organisiert. Im letzten Jahr waren die Schwerpunktthemen anti-Schwarzer Rassismus, anti-muslimischer Rassismus und Antisemitismus. In diesem Jahr sollen die Themenfelder breiter angelegt werden und Intersektionalität mehr in den Fokus rücken. Weiterhin soll sich die Veranstaltungsreihe mit den aktuellen Schieflagen der Gesellschaft beschäftigen. Es werden Expert*innen eingeladen, die aufgrund ihres Aktivismus zur Demokratieförderung Inputs liefern. Dies in ganz unterschiedlichen Settings (Filmvorführung, Input, Diskussion unter den Expert*innen, etc.). Moderieren werden die unterschiedlichen Kooperationsprojekte und die Jungerwachsenen aus den Jugendforen. Nach dem Input sollen Kleingruppen zum Austausch digital angeboten werden. Die Veranstaltungsreihe ist offen für alle, die Interesse an den genannten Themen haben, sowie kostenfrei zugänglich.
JuMuChri (Integrationspunkt Hamburg PV gUG)
Geplant ist ein interaktiver Workshop von 4 Stunden mit Referenten und einem Buffet in der ev. Gemeinde Mümmelmannsberg. Dieses Jahr wird das Thema „Bedeutung der Flüchtlingshilfe in den Religionen“ fokussiert(Sicht der Religionen in Bezug auf Kriege, Flucht, Unterstützung der Vertriebenen sowie der Frage „gibt es Unterschiede zwischen geflüchteten Menschen? Warum haben manche der Meinung, dass Klassenunterschiede zwischen den geflüchteten gibt?) Dabei sollen Jugendliche sowie Juden*Jüdinnen, Christ*innen, Muslim*innen, anders gläubige und nichtreligiöse Menschen aus Mümmelmannberg erreicht werden, die durch die Workshops zu einem Austausch über Kulturen und Identitäten angeregt werden. Der Fokus liegt dabei auf Gemeinsamkeiten und Wünsche der Workshop-Teilnehmer*innen und hat den Hintergrund einer Erfahrungsorientierung, persönliche Begegnungen zu konzipieren mit dem Ziel, präventiv gegen Antisemitismus und Diskriminierung vorzugehen. Dabei soll durch Essen und Informationen, Begegnung und Austausch geschaffen bzw. angeregt werden.
Muslimisch – Selbstbestimmt
In öffentlichen Debatten rund um Sexismus und Islam wird Frauen häufig ihr Selbstbestimmungsrecht abgesprochen, und der Islam pauschal als homophob oder queer-/transfeindlich dargestellt. Auch junge Menschen in Mümmel begegnen solchen Haltungen in ihrem Alltag. Eine Gruppe aus verschiedenen Akteur*innen (SelbSicherSein2.0, Fachrat Islamische Studien, Lass 1000 Steine Rollen – Mädchentreff, Respekt Coaches, Mümmel leben!, Jugendforum Mümmelmannsberg, Harbour4Teens) möchte dem entgegen einen ressourcenorientierten, stärkenden Dialog im Stadtteil anregen.
Bei einer Podiumsdiskussion soll das Thema „Muslimisch – Selbstbestimmt: Anti-muslimischer Rassismus und Sexismus in der Sozialen und pädagogischen Arbeit in Mümmelmannsberg“ mit Gäst*innen aus verschiedenen Perspektiven (wissenschaftlich, aktivistisch, weiblich, queer, …) beleuchtet werden. Dabei wird sich zum einen der Frage gewidmet, inwiefern antimuslimischer Rassismus und Sexismus miteinander verwoben sind. Bei einem anschließenden Austausch in Kleingruppen sollen konkrete Handlungsideen entwickelt werden, wie pädagogische Fachkräfte und Fachkräfte der Sozialen Arbeit in Mümmel junge Menschen im Sinne des Empowerments und Powersharings unterstützen können. Die Veranstaltung soll am 14.6.22 ab 17:00 Uhr in Präsenz stattfinden.
Vater-Kind-Projekt: Hamburgs Osten auf dem Wasser entdecken
Auch dieses Jahr ist das Ziel des Projektes ein gemeinsames Erleben und Erkunden verschiedener Gewässer im näheren Umfeld des Wohnquartiers und die Stärkung der Vater-Kind Beziehungen von Familien aus unterschiedlichen Kulturräumen. Dabei werden, eventuell vorhandene belastende Faktoren innerhalb der Familien in Mümmelmannsberg ausgemacht und Hilfestellung dabei gegeben. Es findet dabei jedoch keine therapeutische Arbeit statt. Vielmehr sollen Informationen über die Angebots- und Beratungsstrukturen im Quartier Mümmelmannsberg und im Bezirk Hamburg-Mitte erfolgen. Zudem sollen die Väter und Kinder erfahren, welche Möglichkeiten es gibt, gemeinsam Freizeit zu gestalten und zu erleben. Dieses fördert den Zusammenhalt und das Zusammenleben in der Familie und somit auch das Zusammenleben im Stadtteil. Als weiteres Thema soll in diesem Jahr im Rahmen der Veranstaltung das Thema Kinderrechte nach der UN-Konvention über die Rechte des Kindes in den Vordergrund rücken und sowohl den Vätern als auch den Kindern nähergebracht werden. Das Projekt soll an 8 Einzelterminen stattfinden. Im Rahmen der Pandemie kann zu dem jetzigen Zeitpunkt keine exakten Termine genannt werden! Hierbei wird die Anzahl an Teilnehmenden auf ca. 15-20 begrenzt.
Theologische Präsenz (Stadtteilkantorat Mümmelmannsberg – Verein zur Förderung der interreligiösen Kommunikation e.V.)
Die Theologische Präsenz ist seit vier Jahren das interreligiöse Trio (bestehend aus einem Imam, einem Pastor und einem Rabbiner) im Stadtteil und immer dann präsent, wenn gefragt. Ob im Unterricht, in öffentlichen Feiern und religiösen Feiern, Seelsorge oder als Ansprechpartner für (inter-)religiöse Fragestellungen im Stadtteil. 2022 wird die Präsenz zum Schwerpunktthema „kultursensible Wahrnehmung der Bedürfnisse von Senioren im Stadtteil“ aus Anlass eines geplanten Neubaus eines Seniorenzentrums im Stadtteil arbeiten. Dazu sind mehrere Online-Besprechungen zu verschiedenen Unter-Themen geplant. Im Austausch mit lokalen Fachleuten und Bürger*innen soll darüber gesprochen werden, was für ein Seniorenzentrum Mümmelmannsberg braucht. In Besuchen von Einrichtungen von Senior*innen sollen Bedarfe der Senior*innen und Möglichkeiten für interkulturelle Seniorenarbeit identifiziert werden. Außerdem geplant sind: eine Online-Veranstaltung in Zusammenarbeit mit Jugendforum und Harbour4Teens, eine interreligiöse Schulanfangsfeier in Zusammenarbeit mit den beiden Grundschulen sowie interreligiöse Hochzeiten/Trauerfeiern.